Matthias Zschokke: von der schroffen Ablehnung zur einhelligen Zustimmung

Mit seinem Prosawerk «Der graue Peter» hat der vielfach preisgekrönte Schriftsteller Matthias Zschokke ein Wechselbad der Rezeption erlebt. Nachdem beide Verlage Zschokkes, der deutsch- und der französischsprachige, eine Publikation schroff abgelehnt hatten, erhielt die Erzählung, die schliesslich im Rotpunktverlag erschien, in der Literaturkritik allgemeine Zustimmung und wird nun 2026 in ihrer französischen Übersetzung in der renommierten Reihe eines grossen Pariser Verlags publiziert.

Matthias Zschokke. Aufgenommen am 7. Oktober 2023 in Poschiavo. Foto Mayk Wendt
Matthias Zschokke am Literaturfestival Poschiavo 2023. (Bild: Mayk Wendt)

Seit über vierzig Jahren sucht Matthias Zschokke sein literarisches Schaffen jeder voreiligen Festlegung auf Begriffe, Schlagworte, Themen und Tagesaktualitäten zu entziehen und bei seinen Leser:innen zunächst einfach die Lust am Text zu wecken, so dass sie sich ganz der Lektüre hingeben und sich selbst und ihre Welt neu entdecken. Seine Texte sind in hohem Grad realitätsgesättigt, nur eben auf ganz ungewohnte und zugleich erhellende Weise, so dass alltägliche Figuren und Szenen immer wieder auch skurril erscheinen und selbst die einfachsten Dinge und Vorkommnisse nicht sofort einzuordnen sind. Das ist auch dank einer besonderen Sorgfalt der Sprache und einer Dynamik der Erzählweise möglich, die deutlich machen, dass man, anders als in Normwörtern und -sätzen und herkömmlichen Bauformen des Erzählens, über die Menschen und ihre Realitäten schreiben und über sie Auskunft geben kann.

In über 40 Jahren mit fünfzehn Prosawerken, sieben aufgeführten Theaterstücken und drei filmischen Fiktionen ist es Zschokke in immer neuen Anläufen gelungen, diesem Anspruch nachzukommen, und dafür wurde er im Durchschnitt jedes zweite Jahr mit einem Literatur-, Theater- oder Filmpreis ausgezeichnet. Neben anderen grossen Ehrungen erhielt er 2009 für die französische Übersetzung des Romans «Maurice mit Huhn» als erster und bisher einziger deutschsprachiger Autor den renommierten «Prix Femina étranger», der in Frankreich alljährlich an fremdsprachige Autor:innen aus der ganzen Welt für eines ihrer übersetzten Werke vergeben wird.

Tatsächlich wurden seit 1988 ja fast alle Werke Zschokkes auch auf Französisch übersetzt und im Genfer Verlag «Editions Zoé» veröffentlicht. Dank diesem Verlag hat Zschokke im französischen Sprachraum keine Verlagswechsel erfahren, im Unterschied zu Deutschland, wo seit 1982 fünf Verlage einander in der Publikation seiner Werke ablösten, bis er 2005 bei Wallstein eine dauerhafte Stütze zu finden schien.

Matthias Zschokke. Aufgenommen am 7. Oktober 2023 in Poschiavo. Foto Mayk Wendt
Matthias Zschokke ist Meister des Schattenspiels. (Bild: Mayk Wendt)

Doch nach 15 Jahren hoher Wertschätzung und fünf Publikationen kam die herbe Enttäuschung: Wallstein wies das Manuskript des jüngsten Prosawerks Zschokkes, «Der graue Peter», zurück. Diese Erzählung sei unerträglich, der Öffentlichkeit nicht zuzumuten, hiess es, Zschokke werde mit ihm seinen guten Ruf ruinieren. Der Verlag in Genf sah sich zum gleichen Paternalismus dem Publikum und dem Autor gegenüber veranlasst und wies die Publikation der französischen Übersetzung zurück, die die Literaturkritikerin Isabelle Rüf, seit 2005 Zschokkes Übersetzerin, ihm vorlegte. Beide Verlage verdächtigten den Text, pädophile Regungen zu begünstigen und entsprechende Missbräuche zu verniedlichen.

«Man liest und reibt sich immer wieder ungläubig die Augen»

Damit war eingetreten, wogegen Zschokke immer angeschrieben hatte: dass man eines seiner Bücher auf ein Thema festlegte und gar auf eine unheilvolle Haltung, die darin angeblich zum Ausdruck komme. Zum Glück fand Zschokke in Anina Barandun, der Programmverantwortlichen der Edition Blau im Rotpunktverlag Zürich, eine Verlegerin, die sich ohne Seitenblicke auf hochgeschaukelte Sensibilitäten in der Öffentlichkeit nur an die literarischen Qualitäten des Textes hielt und ihn schliesslich veröffentlichte.

Der Veröffentlichung war einiger Erfolg beschieden, vor allem in der Literaturkritik, die das Werk einhellig lobte. So schrieb zum Beispiel Frank von Niederhäusern im Herbst 2023 im Kultur-Tipp, um seinem Unverständnis für den Bruch Wallsteins mit Zschokke Ausdruck zu geben: «Wer Zschokke schon früher gern gelesen hat oder seine Filme kennt, wird sein neues Buch mit Hingabe lesen.» Zschokke lote darin, «einmal mehr die Grenzen der Literatur aus», kündigt der Lead seiner Besprechung an. Ruth Gantert sieht auf viceversaliteratur.ch die Kontinuität von Zschokkes Schreiben in den «schönen, schrägen, komisch-melancholischen Beobachtungen» des Protagonisten des neuen Buches, lobt den Autor darüber hinaus aber auch dafür, «etwas anderes zu erfinden», und meint damit die absonderlich-komischen Abenteuer, die dieser graue, scheinbar empfindungslose Peter mit dem achtjährigen Zéphyr auf einer Zugreise von Nancy nach Berlin erlebt. Unbehaglich werde es dabei nicht nur dem Jungen, schreibt sie, «sondern auch der Leserin», kein Grund aber, das Schlimmste zu vermuten, vielmehr stelle das Buch so «auf unerwartete und irritierende Weise» mehrere Fragen: «Welches sind heutige ungeschriebene Gesetze unserer Gesellschaft? Haben diese Konventionen vielleicht auch ihre schädlichen Auswirkungen? Wie sähe eine Welt aus, in der wir mehr unserem eigenen Empfinden und weniger den gerade gängigen Verhaltenscodes vertrauen?»

Zum «eigenen Empfinden» muss gleich hinzugefügt werden, dass die Beziehung des grauen Peters zu Zéphyr vom ständigen Bemühen getragen wird, weniger seinen eigenen Empfindungen als vielmehr jenen seines Gegenübers gerecht zu werden, dies allerdings abseits aller gängigen Kodes. Entgegen der in den Rezensionen mitunter anzutreffenden Verkürzung fehlt diesem Protagonisten zwar «gewissermaßen auch ein Empfindungschromosom», aber nicht das Empfinden selbst, sondern vielmehr die konventionelle Ausdrucksform, die wir unseren Emotionen gemeinhin geben. Dass Zschokkes jüngstes Prosawerk der damit einhergehenden Ambivalenz Raum gibt und eine von gegensätzlichen Aspekten geprägte Bewertung des Verhaltens seines Protagonisten zulässt, schien den beiden ablehnenden Verlagen offenbar zu riskant, während die meisten Rezensent:innen gerade darin eine besondere Qualität der Erzählung sahen. So hebt zum Beispiel Manuela Hofstätter auf lesefieber.ch hervor, die Kunst Zschokkes bestehe darin, die Balance zwischen Bizarrerie und Schönheit zu halten und «seine Leserschaft gleichermassen zu faszinieren mit einer Geschichte und sie auch ein wenig abzustossen».

Im Rennen um den Schweizer Buchpreis 2023

Das bewog auch die Jury des Schweizer Buchpreises 2023, Zschokkes Erzählung in ihre Shortlist aufzunehmen. Sieglinde Geisel hielt in ihrer Laudatio fest: «Man liest und reibt sich immer wieder ungläubig die Augen, schüttelt den Kopf. Und liest doch weiter. […] Der Autor schürt unsere schlimmsten Erwartungen, man fürchtet sich vor den nächsten Seiten – und steht am Ende dumm da. Denn Matthias Zschokke treibt ein Spiel mit uns Leser:innen. Dieses Spiel besteht im fröhlichen Missachten sämtlicher Konventionen: derjenigen der Literatur ebenso wie derjenigen des guten Geschmacks. […] Der Erzähler, den Matthias Zschokke uns hier auftischt, «zoiklet» uns, wie man im Schweizerischen so schön sagt. Er zoiklet uns mit seiner sprachlichen Sorgfalt, mit irren und irrsten Details und wahnwitzigen Dialogen – er lockt uns auf den doppelten Boden der Ironie, nur um uns diesen gleich wieder unter den Füssen wegzuziehen. […] Er führt uns vor, wie er uns in seiner Erzählung lauter Bären aufbindet, die es dann doch gibt. Denn, seltsam: Je absurder die Geschichten werden, desto mehr berühren sie uns.»

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«Der graue Peter» erschien 2023 im Rotpunktverlag. (Bild: zvg)

Glückliche Ironie

So wurde auch die Lesereise, die jeweils mit der Shortlist des Schweizer Buchpreises verbunden ist, für Zschokke in der Schweiz und auch im deutschsprachigen Ausland zum Erfolg. Es gab keinerlei ablehnende Reaktionen, wie sie bei Wallstein und Zoé offenbar gefürchtet worden waren.

Das Sahnehäubchen auf dem Kuchen ergab sich dann ein Jahr später am Festival «Le livre sur le quais» im waadtländischen Morges. Im kleineren Kreis von Autor:innen und Literaturkritiker:innen wurde über den seltsamen Entscheid der Edition Zoé gegenüber ihrem Stammautor Zschokke gesprochen. Der Autor und Verleger Bernard Comment war auch anwesend. Er leitet die namhafte Reihe «Fictions & Cie» in den Editions du Seuil in Paris, die sich dadurch definiert, dass sie einer Mischung anspruchsvoller Werke aus allen Sprachen Raum bietet. Einer der Anwesenden wies Comment auf die besonderen Qualitäten von Zschokkes Erzählung hin und bot dem aufmerksam gewordenen Verleger an, Isabelle Rüf darum zu bitten, ihm ihre Übersetzung des Textes zur Begutachtung zu schicken. Der Kontakt klappte, und so ist es «de fil en aiguille», wie man auf Französisch sagt, zum Entscheid Comments gekommen, die Erzählung in «Fiction & Cie» zu veröffentlichen und Anfang 2026 auf den Markt zu bringen.

Diese glückliche Ironie, dass die Übersetzung des Buches eines Deutschschweizer Autors nach seiner Ablehnung durch einen Genfer Verlag in der renommierten Reihe eines grossen französischen Verlagshauses erscheint, ist nur möglich geworden, weil es immer noch eine Literaturkritik und Verleger:innen gibt, die sich abseits von merkantilen oder moralischen Befangenheiten in erster Linie an die literarischen Qualitäten der Texte halten, die ihnen zur Beurteilung und/oder Veröffentlichung vorgelegt werden.

Tagung zum Gesamtwerk

Entscheidenden Rückhalt geben ihnen dabei auch die literaturwissenschaftlichen Beiträge, die die Bedeutung literarischer Werke auch unabhängig von ihrer Resonanz beim Publikum und in der Literaturkritik erkunden und in grössere Zusammenhänge stellen. Eine wichtige Rolle für Zschokkes Gesamtwerk spielt hier der polnische Germanist Dariusz Komorowski, Professor an der Universität Wrocław (Breslau).

Polen
Dariusz Komorowski...

Die akademische Laufbahn von Dariusz Komorowski war von Anfang an geprägt durch seine Auseinandersetzung mit literarischen Werken aus der Deutschschweiz, zu einem guten Teil auch mit solchen, die nicht zum Mainstream gehören. Promoviert hat er mit einer Dissertation über die «Bewegungsästhetik in den Romanen von Jürg Laederach». Seine Habilitationsschrift trägt den Titel «Ein Intellektueller im Narrenhabitus. Carl Albert Looslis Publizistik in der nationalen Identitätsdebatte der Schweiz um 1900».

2005 hat er die Forschungsstelle für die Deutschschweizer Literatur an der Universität Wrocław gegründet, die er auch heute noch leitet. Zudem gibt er zusammen mit Anna Fattori (Universität Rom Tor Vergata) und Ján Jambor (Universität Prešov) die Online-Zeitschrift «CH-Studien. Zeitschrift zu Literatur und Kultur aus der Schweiz» heraus.

Matthias Zschokke widmete er bereits drei Publikationen: 2012 «Zur Poetik der Einfühlung in der Prosa von Matthias Zschokke», 2016 «Matthias Zschokkes literarische Reiseberichte als Ausdruck der Jetztzeit-Relationen» und 2019 «Die Welt soll in Ordnung sein – Berlinische Dramaturgie und ihre Realisierung im Bühnenwerk von Matthias Zschokke». Darüber hinaus hat er seit 2003 zu Gottfried Keller, Carl Spitteler, Hermann Burger, Emil Zopfi, Christian Kracht, Melinda Nadj Abonji und Fredi Lerch publiziert.

Ein besonderes Anliegen sind ihm Fragen der Gesellschafts- und Kulturpolitik in der Literatur. So hat er insbesondere auch dazu geforscht, wie bestimmte politische Fragen der Schweiz ihren Niederschlag in der deutschsprachigen Literatur des Landes finden. Themen waren unter anderem: kulturelle Identität, Kulturtransfer, Überfremdungsdebatte, Citoyen, Verdingkinder, Heimat, Gemeinsinn, Ökologie.

Vor der Zschokke-Tagung hat er 2019 – mit besonderem Fokus auf die Schweiz – eine internationale Tagung zum Thema «Die Wiederkehr der ›res publica‹. Zu literarischer Repräsentation einer politischen Idee im globalen Zeitalter» organisiert und dazu 2021 den Tagungsband bei Vandenhoeck & Ruprecht herausgegeben.

Komorowski gehört zu einer grösseren Gruppe von Germanist:innen verschiedener Länder, die seit 2005 regelmässig Tagungen zur Literatur aus der deutschsprachigen Schweiz durchführen und entsprechende Tagungsbände publizieren. Gelegenheit zum gemeinsamen Treffen und der Begegnung mit Gegenwartsautor:innen bot ihnen früher die Pro Helvetia mit ihren Einladungen von Literaturwissenschaftler:innen der drei grossen Landessprachen aus der ganzen Welt zu den Solothurner Literaturtagen. Dann wurden diese Einladungen plötzlich mit der Begründung eingestellt, für solches sei auf Fördermittel im Bereich der Wissenschaften zurückzugreifen – eine völlig realitätsfremde Trennung von Literaturwissenschaft und Literaturförderung, wie gerade das Beispiel Komorowskis besonders deutlich zeigt.

Komorowski organisierte im Mai dieses Jahres an seiner Universität eine grössere internationale Tagung zu Zschokkes Gesamtwerk. Vierzehn Germanist:innen, begleitet von zwei Literaturkritiker:innen und einem Theaterfachmann, beugten sich während zweieinhalb Tagen über das vielfältige Gesamtwerk Zschokkes, vom Erstling «Max» bis zur jüngsten Publikation «Der graue Peter». Sie kamen hauptsächlich aus der Schweiz und aus Polen, vereinzelt aber auch aus Deutschland und Italien.

Dank der Präsenz von Isabelle Rüf und – in einer Abendveranstaltung – auch der polnischen Germanistin und Übersetzerin Ewa Szymani waren zudem die fortdauernde Präsenz Zschokkes im französischen Sprachraum als «auteur romand» und seine nun in Polen beginnende Rezeption ein Thema der Tagung. Komorowski hatte nämlich über die Tagung hinaus auch die Übersetzung des Romans «Maurice mit Huhn» veranlasst, und deren Publikation erfuhr nun in Krakau, Warschau und – in Verbindung mit der Tagung – in Wrocław mit den Lesungen von Zschokke und Szymani eine quasi dreigeteilte Vernissage.

In ihrer begeisterten Besprechung der Übersetzung in der Zeitschrift «Książki w Tygodniku» stellte die Literaturkritikerin Monika Ochędowska auch Bezüge zur polnischen Literatur her: «In ihrem kürzlich erschienenen Essayband weist die Kulturwissenschaftlerin Zofia Zalewska darauf hin, dass es in unserer Tradition literarische Werke gibt, in denen die Unfähigkeit der Protagonisten, zu handeln, den Worten einen charakteristischen Rhythmus verleiht. Zschokke schafft in der Tat eine Figur, deren Apathie allmählich auf die dargestellte Welt übergreift. Die Vielfalt der Sprachen, Formen und Bezüge, die sowohl den Text als auch Maurice selbst kennzeichnen, ist ein Bild seines ständigen Ringens mit dem Leben und ein Zeugnis seiner zahllosen Versäumnisse.»

«Das Machbare nicht machen»

Zschokke nahm an der ganzen Tagung ebenfalls teil, keine Selbstverständlichkeit für einen Autor. Geäussert hat er sich aber nur zu Fragen des empirischen Kontextes seines Schaffens. Die Auseinandersetzung der Forscher:innen mit seinen Texten verfolgte er mit gespannter Aufmerksamkeit, erfreut, wenn sie die Suchbewegungen seiner Texte auf für ihn oft unerwartete Weise weiterverfolgten, eher besorgt, wenn sie mehr am Finden als am Suchen interessiert schienen. Komorowski hatte die Tagung mit dem Satz aus einem frühen Essay Zschokkes betitelt: «Das Machbare nicht machen», und damit auch die Einladung an die Teilnehmer:innen, verbunden, sich in ihren Analysen und Deutungen auf in ergebnisoffenes Suchen einzulassen.

Den zitierten Essay hatte Zschokke im Herbst 1987 unter dem Titel «Amateure, Autodidakten, Dilettanten, ich» für den Katalog zur Ausstellung «Herzblut. Populäre Gestaltung aus der Schweiz» geschrieben, die Martin Heller und Walter Keller damals im Museum für Gestaltung Zürich durchführten. Der Satz «Das Machbare nicht machen» ist Teil eines kurzen Statements Zschokkes über die Kunst als «das Andere». Zschokke sagt darin in lauter Verneinungen, was Kunst nicht ist, und streut seine Verneinungssätze in drei voneinander getrennten Teilen in den Text ein, wie um so auch noch die mögliche Kohärenz seines Statements zu verneinen – ganz im Sinn der Ästhetik Adornos, für den sich nur in mehrfacher Antithetik sagen lässt, was Kunst in Absetzung zu einer von Begriffen beherrschten Welt und zur marktkonformen Kulturindustrie sein könnte. Der (Über-)Forderung, dieser Ästhetik gerecht zu werden, sind die Teilnehmer:innen in dem Masse nachgekommen, wie sie in ihren Beiträgen und Diskussionen mehr Fragen aufwarfen als Resultate vorwiesen. Das wird sich hoffentlich auch in dem Tagungsband zeigen, dessen Publikation Komorowski für 2026 ankündigte.

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